Migennes – Ravières
(Canal de Bourgogne; 83 km, 37 Schleusen) Weiterlesen
(Canal de Bourgogne; 83 km, 37 Schleusen) Weiterlesen
(Canal de Briare, Canal du Loing, Seine, Yonne; 206 km, 77 Schleusen) Weiterlesen
(Canal du Centre; Canal latéral à la Loire; 208 km, 40 Schleusen) Weiterlesen
(Canal de Roanne à Digoin, Canal du Centre; 70 km, 14 Schleusen)
In Montchanin wenden wir und fahren die gleiche Strecke zurück nach Roanne, wo der dortige Lions Club sein fünfzigjähriges Bestehen feiert. Weil Christian ja während seiner Abwesenheit im heimatlichen Lions Club Zürich-Altstadt nicht aktiv mitmachen kann, hat er eben in dieser Zeit im Lions Club Roanne mitgemacht. Weiterlesen
(Canal de Roanne à Digoin, Canal du Centre; 240 km, 76 Schleusen)
Die wohlgenährten Enten im Hafenbecken schwimmen mit ihren Jungen, kleinen Flaumknäueln, umher, auf den Weiden machen staksige Fohlen die ersten Gehversuche und die amerikanischen Ehepaare im Hafen kommen aus ihrem Winterurlaub in den USA zurück, die Frauen frisch geliftet, die Gesichter noch leicht verschwollen – kein Zweifel, es ist Frühling. Höchste Zeit also für «La Loire en fête» in der Capitainerie von Roanne. Weiterlesen
Vor den Preis haben die Götter bekanntlich den Schweiss gesetzt und das heisst, bezogen auf unser Schiff, dass nach all den Innenarbeiten ein neuer Anstrich aussen fällig ist. Weiterlesen
Langsam macht sich im Hafen Frühlings-Unrast bemerkbar. Als erste laufen Henk und Jacqueline Hijdra mit ihrer prachtvollen „«Elizabeth» aus. Henk, ein holländischer Schiffsbauer, und seine Frau Jacqueline, eine Künstlerin, haben dieses Bijou von A bis Z selbst gebaut. Weiterlesen
Im Winterschlaf. Im Winterschlaf?
Hört man, jemand lebe auf dem Schiff, so denkt man ans Fahren, an Schleusen, Brücken, Flüsse und Kanäle. Das trifft allerdings nur für sieben Monate im Jahr zu, denn die Fahrsaison dauert etwa von April bis Oktober. In Frankreich werden auf kleineren Kanälen die Schleusen im Winter gar nicht bedient, andere Kanäle sind im Winter für Unterhaltsarbeiten geschlossen. Fünf Monate im Jahr sind wir sozusagen sesshaft. Wir liegen in Roanne am Quai, beziehen Landstrom (luxuriöse 32 Ampère!) und haben einen festen Telefonanschluss samt Eintrag im Telefonbuch von Roanne.
Der Winterschlaf, der keiner ist, hat zwei Aspekte. Einen gesellschaftlichen und einen handwerklichen.
Beginnen wir mit dem einfacheren Teil, dem gesellschaftlichen. Wir sind in Frankreich, also lässt man sich von einem Chefkoch – hier von Olivier Boizet, einem Troisgros-Schüler auf Château Champlong – www.chateau-de-champlong.com – in die intimeren Geheimnisse der französischen Gastronomie einführen.
Um bei der Gastronomie zu bleiben: Wie es halt so ist, es läuft die Zeit im Sauseschritt, wir laufen mit und schwupps, steht die Adventszeit vor der Tür. Keine Schiffsküche ist zu klein, um nicht Backstube zu sein, und so präsentiert Charlotte stolz ihre Grittibänzen.
Aus der gleichen Schiffsküche stammt übrigens ein sensationelles Tiramisù.
Die stolze Schiffsköchin mit ihrem Tiramisù (hier zusammen mit unserer Schiffsnachbarin Sally Andrews)
Ebenfalls in den Bereich der angewandten Gastronomie gehört die Weinprobe, zu welcher der Captain’s Club von einem weinbegeisterten französischen Ehepaar ins benachbarte Renaison eingeladen worden ist.
Sowohl zum gastronomischen als auch zum gesellschaftlichen Aspekt gehört die sogenannte Gratin-Wanderung des Lions-Club Roanne am ersten Märzsonntag. Der zehn Kilometer lange Aufstieg zum Croix du Sud wird unterbrochen von einer Rast,…
…findet ihren Höhepunkt beim Gratin aus dem Holzofen bei Carole Fournier in der Auberge de Tachon,…
…worauf es nur noch bergab geht (Zürcher Oberländer werden bei dieser Landschaft begreifen, warum wir nicht ausgeprägt unter Heimweh leiden!). Unsere französischen Lions-Freunde diskutieren übrigens beim Abstieg mit Inbrunst die gastronomische Frage, ob es sich nun um einen Gratin dauphinois oder einen Gratin forézien gehandelt habe. Wir selbst sind mit Verdauen so beschäftigt, dass wir uns aufs Zuhören beschränken.
Übrigens sind wir auch schon auf der schmalen Strasse per Velo zum Croix du Sud hinauf gefahren. Der Übergang nennt sich selbstbewusst «Pass», was mit 763 m.ü.M. für Schweizer Verhältnisse doch etwas hoch gegriffen ist.
Aber da der Hafen von Roanne nur auf 247 m.ü.M. liegt, darf man bei einer Höhendifferenz von knapp 520 Metern getrost von einem Pass sprechen.
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Unser Winteraufenthalt hat, wie eingangs vermeldet, auch einen handwerklichen Aspekt. Wir haben uns nämlich schon lange vorgenommen, die elektrischen Leitungen in Kabelkanälen zu versorgen, die Gasleitung, welche durch den Maschinenraum führt(!), zu verlegen, die Wasserleitungen etwas zu ordnen und die Gästekajüte lackmässig ein bisschen aufzupeppen. Das tönt alles ganz harmlos und wir haben uns das ja zu Beginn des Winters auch ganz harmlos vorgestellt. Oh heilige Einfalt!
Das Projekt «Schiffselektrik» entwickelt eine ungebremste Eigendynamik und beschäftigt zwei Monate lang einen spezialisierten Schiffselektriker. Ein Blick hinter die Kulissen hat uns nämlich schlichtweg die Haare zu Berg stehen lassen. Eigentlich hätten wir diesen Blick hinter die Kulissen ja schon vor dem Kauf tun können. Aber erstens macht Liebe blind, zweitens waren wir sowieso Anfänger und drittens gibt uns das jetzt Gelegenheit, unsere gesammelten Erfahrungen aus drei Jahren Bordleben in die Arbeiten einfliessen zu lassen.
Um es kurz zu machen: Der erwähnte Schiffselektriker und Christian (als Hilfsarbeiter und Handlanger) wühlen sich vom Bug bis zum Heck durch alle 12, 24 und 220 Volt-Leitungen, verlegen kilometerweise neue Kabel, montieren Kabelkanäle, Sicherungs- und Verteilkästen sowie Steckdosen. Zeitweise sieht es so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Aber dann wird das Gewirr geklärt und jede Leitung bekommt ihren Platz und ihre Sicherung.
Im «Herz» der elektrischen Anlage, beim Mastervolt Lade- und Umformergerät im Bugraum, ist der Unterschied zwischen «vorher» und «nachher» am augenfälligsten.
Nach der Elektrik werden die Dieselleitungen überprüft. Die Zufuhr vom Haupttank zum Schiffsdiesel sieht nicht mehr sehr frisch aus.
Das Peilglas des Haupttanks ist relativ ungeschützt aussen am Tank angebracht und wird mit wenig Aufwand geschützt.
Dann kommt die Gasleitung an die Reihe, welche von zwei Gasflaschen, die in einem Stahlkasten vor dem Steuerhaus untergebracht sind, durch den Maschinenraum hindurch(!) in die Küche führt. Die Gasflaschen wandern samt Stahlkasten aufs Vorderdeck, die Leitung legen wir auf aussen auf Deck bis Höhe Kochherd, dann durchs Deck hindurch, schalten einen Absperrhahn dazwischen und führen sie dann zum Gasherd.
Bleibt die Achterkajüte, die punkto Schreinerarbeiten noch etwas sperrholzkistenmässig wirkt.
Aber wir hatten im Frühling 2006 nach drei Monaten Werftaufenthalt offen gestanden die Nase voll und wollten endlich fahren. Jetzt haben wir reichlich Zeit und Christian richtet in der Gästekajüte seine Schreinerwerkstatt ein.
Ein holländisches Sprichwort lautet «Koop een boot en werk je dood», was auch unübersetzt verständlich ist und erklärt, warum wir den ganzen Winter beschäftigt waren. Aber wir haben es nie als Krampf empfunden, sondern als Gelegenheit, unser schwimmendes Heim sicherer, zuverlässiger und wohnlicher zu machen. Kommt hinzu, dass es Spass macht, weil man nach getaner Arbeit sieht, was man gemacht hat.
Wen wundert’s, dass wir schon unser nächstes Projekt planen? Zwei Solarmodule würden sich, so finden wir, auf dem Dach des Steuerhauses eigentlich noch ganz gut machen. Damit könnten wir unterwegs an Liegeplätzen ohne Stromversorgung unsere Haushalt-Akkus zumindest etwas stützen, ohne gleich den Generator laufen lassen zu müssen. Wir sind am Planen…