Leeuwarden – Dokkum – Groningen – Assen – Meppel
(Dokkumer Ie, Dokkumer Grutdijp, Lauwersemeer, Reitdiep, Noord-Willemskanaal, Drentsche Hoofdvaart; 139,5 Kilometer; 12 Schleusen, 82 bewegliche Brücken)
Der 3. Mai 2010 ist für uns ein ganz besonderes Datum. Vor exakt fünf Jahren, nämlich am 3. Mai 2005, sind wir mit vollgepacktem Auto von Pfäffikon ZH nach Aalsmeer gefahren und haben dort Kinette, unser neues Zuhause, bezogen. Hätte man uns damals prophezeit, wir würden nicht nur, wie geplant, eine relativ limitierte Auszeit nehmen, sondern auch nach fünf Jahren noch auf dem Schiff leben, hätten wir wohl ungläubig den Kopf geschüttelt.
«Es eilt die Zeit im Sauseschritt, wir eilen mit» – wir haben in diesen fünf Jahren soviel erlebt, soviel gesehen, neue Gegenden kennen gelernt, Freundschaften geschlossen und neue Fähigkeiten erworben, dass wir unseren Entschluss noch keinen Moment bereut haben. Dass wir in verschiedenen Ländern und in wechselnden fremdsprachigen Umgebungen leben, dass wir uns immer wieder hinsichtlich Mailaccount, Bankverbindungen und Einkaufsmöglichkeiten neu organisieren müssen und dass wir am Morgen nicht wissen, wo wir am Abend anlegen werden, verhindert jegliche geistige Trägheit. Zumindest geben wir uns dieser Illusion hin…
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Natürlich ist das Leben auf einem Binnenschiff nicht eitel Zuckerschlecken. Einer unserer Freunde in Roanne, «Texas Bill», ein erfahrener Skipper, pflegte jeweils zu sagen: «In fact we don’t cruise, but we stumble from catastrophe to catastrophe.» Das ist natürlich leicht übertrieben. Aber ein Wohnschiff ist technisch ein derart komplexes Gebilde, dass immer irgend etwas seinen Dienst versagen kann – und wenn, dann selbstverständlich im dümmsten Augenblick. Aber hat man sich erst einmal verinnerlicht, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, so wächst man an jeder Panne, die man selbst beheben kann.
In diesen fünf Jahren sind wir also aus blutigen Anfängern – sieht man einmal von Christians Seglervergangenheit ab – zu durchgewinterten Binnenschiffern geworden. Das sieht man auch Kinette an. Anker, Taufender, Ankerwinde und Mast, welche man auf der Foto von Mai 2005 sieht, sind alle ersetzt und verbessert worden.
Und vergleicht man die Einrichtung des Steuerhauses, so ist nicht zu übersehen, dass Kinette auch technisch erwachsen geworden ist.
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Nach diesem kurzen Rückblick auf fünf Jahre Leben auf dem Wasser ist es höchste Zeit, dass wir uns unserer Reise im Mai 2010 zuwenden. Dieselbe führte uns von Leeuwarden über Groningen nach Meppel. Verfolgt man das auf der Karte, so sind wir von der nördlichsten Stadt der Niederlande bereits wieder zurück nach Süden gefahren.
Wir waren nämlich ziemlich zügig von Zwolle in die friesische Hauptstadt Leeuwarden gefahren, weil wir dort Roland und Beatrice Heimann treffen wollten, die zusammen mit ihren Söhnen ein Boot gemietet hatten. Leeuwarden war auch günstig, um einen alten Freund, Viktor Dammann, an Bord zu nehmen, der ein paar Tage mit uns bis Groningen mitfuhr. Aber im Nachhinein realisierten wir, dass wir im Tempo eines Kursschiffes durch eines der schönsten Fahrgebiete Europas gedampft waren.
Deshalb beschlossen wir, von Groningen zurück nach Meppel in der Provinz Drenthe zu fahren, um von dort aus noch einmal nordwärts nach Friesland zu fahren – dieses Mal aber im gemächlichen Tempo.
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Die Fahrt von Leeuwarden nach Groningen führt via Dokkum durch das Lauwersmeer nach Groningen. Trotz des (zu) kurzen Aufenthaltes wollen wir Dokkum ein paar Worte widmen, denn es gehört zu den ältesten niederländischen Städten überhaupt.
Dokkum war nämlich schon im 8. Jahrhundert eine über das Dokkumer Grootdiep mit der Nordsee verbundene bedeutende Hafenstadt. Wegen ihrer strategischen Bedeutung wurde sie im 9. Jahrhundert zur Festung ausgebaut. Die noch heute vorhandenen Bollwerke stammen aus dem Jahr 1593.
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Das Lauwersmeer, ein grosser Süsswasser-Binnensee, ist ein Naturschutzgebiet, verfügt aber dennoch über viele Liegeplätze, zum Teil an festen Stegen im offenen Wasser.
Durch die Robbengatsluis in Lauwersoog könnte man sogar auf das Wattenmeer hinausfahren. Wir sehen aus zeitlichen Gründen, und weil wir Kinette nicht ohne Not im Salz baden wollen, davon ab.
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Das Lauwersmeer ist Natur pur und das Kontrastprogramm dazu heisst Groningen, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Groningen ist eine farbige, lebendige Universitätsstadt, der zahlreiche Strassencafés ein geradezu südliches Gepräge verleihen.
Wir finden einen Liegeplatz in einer stillen Gracht, mitten in der Altstadt von Groningen.
Weil man in jedem Reiseführer über Groningen mehr und Gescheiteres lesen kann, als wir hier zu schreiben gedenken, beschränken wir uns auf das, was uns besonders aufgefallen ist. Wir jedenfalls blieben eine ganze Woche in Groningen, unter anderem auch, weil wir hier unser Sohn mit seiner Freundin an Bord kam und bis Assen mitfuhr.
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In der Nähe des städtischen Marktplatzes steht der «Goudkantoor», das Goldbüro also, und hinter diesem Namen versteckt sich nichts anders als der ehemalige Sitz der Steuerbehörde.
Die ehemalige Funktion dieses Gebäudes geht aus der Inschrift auf der Frontseite hervor: «Date Caesari quae sunt Caesaris» – Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Ob die feierliche Aufforderung den Schmerz des damaligen Steuerzahlers gelindert hat, wissen wir allerdings nicht.
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«Gasthäuser» oder «hofjes» (kleine Höfe) genannte mittelalterliche Gebäudekomplexe findet man in vielen flandrischen und niederländischen Städten. Rund um einen grossen Innenhof, in dem die Zeit still gestanden ist, gruppieren sich eng aneinander gebaut kleine Häuschen. Fenster und Haustüren gehen auf den Innenhof, sodass der ganze Komplex nach aussen abgeschlossen und meist nur durch ein einziges kleines Tor zugänglich ist. Es handelt sich um eine frühe Form von Sozial- und Alterswohnungen, gestiftet von reichen Bürgern, die sich durch diese gute Tat unter Vermeidung des Fegefeuers den direkten Eintritt in den Himmel kaufen konnten. Zumindest waren sie fest davon überzeugt. Bedauerlicherweise ist heute die Angst vor dem Fegefeuer nicht mehr so ausgeprägt, weshalb der Steuerzahler diese Aufgabe hat übernehmen müssen.
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Unbedingt einen Besuch wert ist das Restaurant «Drie Gezusters». Eine Foto des Interieurs erklärt den Grund.
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Wir haben also beschlossen, von Groningen in südwestlicher Richtung nach Meppel zu fahren. Zurück auf Feld eins sozusagen. Die kürzeste Verbindung zwischen Groningen und Meppel ist der Noord-Willemskanaal bis Assen und anschliessend die Drentsche Hoofdvaart nach Meppel. Schaut man sich diese Verbindung auf der Karte an, sieht man auf den ersten Blick, dass es sich hier um eine ziemlich langweilige Angelegenheit handelt – es geht sechzig Kilometer mehr oder weniger geradeaus.
Unser Freund Peter Rudolf von Rohr, Eigner der MS Bacchus und profunder Kenner niederländischer Fahrgewässer, hat uns jedenfalls einmal geschrieben, er habe die Drentsche Hoofdvaart vier Mal gemacht: zum ersten Mal, zum letzten Mal, nie mehr und erst noch einmal zu viel. Liest man die Angaben über den Noord-Willemskanaal in den nautischen Unterlagen, tönt das auch nicht sehr spannend: 17 bewegliche Brücken und 3 Schleusen auf 28 Kilometer. Die Drentsche Hoofdvaart ist mit 24 beweglichen Brücken, einer beweglichen Eisenbahnbrücke und 6 Schleusen auf 42 Kilometer noch üppiger ausgestattet. Beinahe über die ganze Länge führt die stark befahrene N 371 dem Kanal entlang. Im Törnführer Holland von Jan Werner wird von der Drentschen Hoofdvaart ausdrücklich abgeraten.
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Wir leben grundsätzlich nach dem Prinzip, dass man seine Erfahrungen selbst machen muss, wenn man mitreden will. Und weil wir hier ja ganz unter uns sind und Sie das auch nicht weitersagen werden, verraten wir Ihnen, dass wir die Landschaft zwischen Groningen und Meppel schlicht grossartig fanden. Voraussetzung ist allerdings, dass man Zeit hat und die Gegend mit dem Fahrrad erkunden kann.
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Unweit von Assen liegt übrigens das Erinnerungszentrum Kamp Westerbork als Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Judenvernichtungs-Maschinerie. Ab 1942 wurden über 100’000 niederländische Juden, ein paar hundert Zigeuner sowie verhaftete Widerstandskämpfer hierher verschleppt und dann nach Auschwitz oder Sobibor deportiert.
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Ungefähr von 1650 an wurde in den Hochmooren um Assen Torf gestochen. Die getrockneten Torfziegel waren als Brennstoff so begehrt, dass man vom schwarzen Gold sprach. Um die grossen Mengen von Torf abzutransportieren, musste ein schiffbarer Kanal gegraben werden, die Drentsche Hoofdvaart. 1780 war der Kanal fertig. Die Kähne, welche den Torf in die grossen Städte transportierten, brachten von der Nordsee Muscheln zurück, welche in grossen Öfen – mit dem reichlich vorhanden Torf als Brennmaterial – zu Muskelkalk gebrannt wurden. Einige dieser Kalköfen sind noch heute zu sehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Torfabbau seine Bedeutung und die Berufsschifffahrt ging unaufhaltsam zurück.
Dafür kam die Freizeitschifffahrt auf, welche von einigen Anliegergemeinden gefördert wird, indem attraktive Liegeplätze und kleine Häfen entwickelt werden.
Assen grub von 2003 bis 2008 den um 1950 zugeschütteten Stadthafen wieder aus und Dieverbrug plant unterhalb der geradezu französisch anmutenden Dieverschleuse einen ganz neuen Hafen. Hier liegt man übrigens ruhig, weil die N 371 einen Bogen macht. Uns gefällt es hier jedenfalls so gut, dass wir oberhalb der Dieverschleuse die Pfingsttage verbringen.
Einzigartig ist die Gegend zwischen Groningen und Meppel wegen ihrer Hünengräber, Hochmoore und Heiden. Das 3800 Hektaren grosse Fochteloër-Moor zum Beispiel wurde 1991 zum Nationalpark und 2000 zum europäischen Naturhabitat und Vogelreservat erklärt.
Die Heide würde schnell verbuschen, würde hier nicht gegrast. Das besorgen schottische Hochlandrinder und mehrere Schafherden.
Das Drentsche Heideschaf war beinahe ausgestorben, als man wieder eine Zucht aufbaute. Speziell ist, dass nicht nur die Schafböcke, sondern auch die Mutterschafe Hörner tragen.
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Unser Fazit nach der Fahrt von Groningen nach Meppel: Die Fahrt selbst ist recht langweilig und weil ein Brückenwärter oft mehrere Brücken bedienen muss, braucht man gelegentlich sehr viel Geduld. Aber liebt man Moor- und Heidelandschaft, dann ist die Gegend ein unbedingter Anrater.
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Meppel, das Ziel dieser Reise-Etappe, war zur Zeit des Torfabbaus der Heimathafen von vielen Torfschiffern. Im 18. Jahrhundert entwickelte es sich zu einem Zentrum der Buchdruckerei und das Druckereimuseum lohnt den Besuch. Heute ist Meppel das führende Wassersportzentrum der Region, mitten in einem ganzen Spinnennetz von Wasserwegen. Wir „wohnen“ einmal mehr an privilegierter Lage: ln einer Gracht im Stadtzentrum, direkt gegenüber einer alten Windmühle, in der Nähe der Fussgängerzone, aber völlig ruhig und ungestört.
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Aus dem Logbuch
- Dokkum. Verschiedene Liegemöglichkeiten. Niedrige Schiffe (bis 2.45 m Höhe) können in einer Stadtgracht liegen. Sonst SW zwischen den beiden Windmühlen. Wasser und Elektrisch. Kostenpflichtig. Wochenmarkt Mittwoch 11–17 Uhr. Abendverkauf am Freitag. Sehenswürdigkeiten: Streekmuseum Het Admiraliteitshuis und Natuurmuseum.
- Groningen. Zahlreiche Liegemöglichkeiten in Grachten und in Jachthäfen. Wir lagen in der «Hoge der A» zwischen A-Brug und Museumbrug. Dieser Liegeplatz ist kostenpflichtig, Strom und Wasser sind gratis. Wochenmarkt Dienstag, Mittwoch und Freitag 8–17 Uhr, Donnerstag 12–21 Uhr, Samstag 8–17 Uhr. Abendverkauf Donnerstag. Zahllose Sehenswürdigkeiten, am besten erkundigt man sich beim Verkehrsverein (VVV). Unser Tipp: Noordelijk Scheepvaart Museum. Mit dem Zug von Schiphol aus gut erreichbar.
- Assen. Verschiedene Liegemöglichkeiten ohne Strom und Wasser. Neuer Passantenhafen in «de Vaart» mit reichlich Liegeplätzen sowie Strom, Wasser und Hafengebäude mit Dusche und WC. Kostenpflichtig. Direkt beim Stadtzentrum. Wochenmarkt Mittwoch und Samstag 10–16 Uhr. Abendverkauf Freitag. Sehenswürdigkeiten: Drents Museum mit u.a. Moorleichen. Naturschutzgebiete (Heide und Moor) in der Umgebung. Mit dem Zug von Schiphol aus gut erreichbar.
- Dieversluis. Idyllische Liegemöglichkeiten im Becken zwischen Dieverbrug und Dieversluis. Wasser, kein Strom. Gratis. Dusche und WC (kostenpflichtig). Sehr gutes Fischrestaurant und Fischgeschäft direkt bei der Schleuse. Dieversluis im Schnittpunkt der Nationalpärke Drents-Friese Wold und Dwingelderveld. Einkaufsmöglichkeiten in Diever und Dwingeloo.
- Meppel. Kostenpflichtige Jachthäfen an der Drentsche Hoofdvaart und am Meppelerdiep mit allen Einrichtungen. Hinter der kleinen Meppelerschleuse in der Innenstadt zahlreiche gute, ruhige Liegeplätze mit Strom und Wasser. Kostenpflichtig. Wochenmarkt Donnerstag 8–13 Uhr, Samstag 8–18 Uhr. Abendverkauf am Freitag. Druckereimuseum. Ausgangspunkt für Fahrradtouren in der Gegend von Ossenzijl, Beulaker Wiede und den dortigen Moorgebieten. Mit dem Zug von Schiphol aus gut erreichbar.
Am 30. Mai 2010, um zirka 17:30 Uhr erreichen wir, meine Frau Christina, unsere jüngere Tochter Lara und ich, nach einer 8-stündigen Autofahrt den Hafen von Meppel und hielten wenige Meter neben der Kinette an. Die Begrüssung durch Charlotte und Christian war herzlich. Wenige Minuten später war unser Gepäck in der geräumigen Gästekabine verstaut und das Auto beim Hafenmeister geparkt. Bei trockenem und warmen Wetter nahmen wir den Begrüssungsapéro auf dem Vordeck, welches inzwischen vom alten, sperrigen Mastfuss befreit wurde, ein. Die verschiedenen Flaggen am neuen Mast flatterten nicht. Es war windstill in Holland und wir wussten, dass es am nächsten Tag regnen sollte. Das tat es dann auch und wir blieben den ganzen Sonntag in Meppel und konnten ausgiebig die Grillkünste des Kapitäns und die Kochkünste des ersten Offiziers zum Auftakt der geplanten einwöchigen Rundfahrt geniessen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir wurden eine Woche lang kulinarisch auf höchstem Niveau dermassen verwöhnt, dass nach unserer Rückkehr eine einmonatige FDH (Friss die Hälfte) Kur, ohne Alkohol, angezeigt war.
Am nächsten Tag um 09.00 Uhr kam das Kommando: „Leinen los“. Wir verliessen Meppel und befuhren bei immer schöner werdendem Wetter die weite Landschaft bis nach Giethoorn. Die kleinen Kanäle kundschafteten wir mit einem Elektroboot aus. Am nächsten Tag ging es weiter nach Ossenzijl mit seiner berühmten Brücke, die täglich einen dichten Verkehr sowohl auf dem Wasser wie auf der Strasse zu bewältigen hat: Brücke hoch, Brücke runter, Brücke hoch, Brücke runter – den ganzen Tag lang, von 08.00 bis 19.00 Uhr. 100 Meter neben unserem Liegeplatz nahe an der besagten Brücke fanden wir einen Fischhändler, bei dem wir Kibbeling oder wie der fritierte Fisch heissen mag, kauften. Ein echter Schmaus. Am nächsten Tag tauschten wir Kinette durch zwei Kanadier ein und paddelten durch das schöne Naturschutzgebiet von de Weerribben. Wir blieben noch eine zweite Nacht in Ossenzijl und fuhren am nächsten Morgen einen anderen Weg durch die herrliche Landschaft zurück nach Giethoorn. Auf diesem Weg, durch ein kleines idyllisches Dorf und an wunderschönen Häusern mit eigenem Anlegeplatz vorbei, lag plötzlich ein Arbeitskahn vertäut und versperrte einen grossen Teil des Kanals. Durch diese „enge Gasse“ musste das Schiff um zwei Ecken manövriert werden. Wir standen mit Autoreifen und Fender bereit um den grössten Schaden von Kinette fernzuhalten und hofften, dass der Kapitän ebenso gut steuern wie grillen kann. Er kann es! Es kam weder ein Fender noch ein Reifen zum Einsatz – die hätten ohnehin keinen Platz zwischen Schiffs-, Floss- und Kanalwände gehabt. Ohne zu touchieren mit einem Abstand von höchstens zwei Zentimeter glitt Kinette an den Hindernissen auf beiden Seiten vorbei. Chapeau! Als alter Seemann weiss ich wovon ich spreche. Zurück in Giethoorn wasserten wir das schöne, neue Beiboot. Wir fuhren damit zum Einkaufen. Erstaunlich mit wie wenig Freibord man damit fahren kann, wenn vier Personen plus Einkäufe an Bord sind! Am Freitag ging es zurück nach Meppel. Wir genossen noch den schönen Nachmittag an der Sonne, die Frauen beim Einkaufen, Christian und ich beim Lesen und einem Glas Weisswein an der Sonne.
In dieser Woche haben uns Charlotte und Christian bei schönstem Wetter einen traumhaften Teil Hollands gezeigt. Wir haben selten so viel gelacht. Mit wunderschönen Erinnerungen sind wir am 5. Juni zurück an den Zürichsee gefahren.
Liebe Charlotte, lieber Christian, vielen herzlichen Dank für Eure Gastfreundschaft!
Christina, Lara und Kuno
Liebe Charlotte, lieber Christian
Herzlichen Dank für den Tipp, die Weerribben zu besuchen. Wir haben ein Elektroboot gemietet und haben mit unserem Enkel eine ausgedehnte Entdeckungstour gemacht. Traumhaft. Nun sind wir bereits kurz vor Amsterdam, wo wir einige Tage bleiben werden. Seid gegrüsst und hoffentlich bald einmal im Zürcher Oberland.
Heidi und Ernst
Ahoi Charlotte & Christian,
Habe die Reisetagebücher Bourgogne + Nivernais und dabei auch die wichtigen Warnungen vor Untiefen, falscher Signalisation und so gelesen. Habt vielen Dank für die nützlichen Tips! Von Mai bis Anfang Juli sind wir die beiden wunderbaren Kanäle gefahren, das Schleusenschifferherz hat meist schneller geschlagen als üblich, weil es so schön war.
Bei Tante Lisette wollten wir essen, das war ein Flop, leider. Sind, weil in Ravières am Steg nur 0,8 Tiefgang signalisiert waren, bis Ancy-le-Franc mit dem Schiff gefahren. Weil in einer Schleuse eine Engländerin aus einer Gruppe berichtete, bei Tante Lisette zu wohnen und dort gelesen zu haben, dass 7 Tage die Woche für das Dinner geöffnet wäre, fuhren wir mit den Velos erwartungsfroh zurück nach Ravières; Tante Lisette war geschlossen.
Untiefen haben wir an den von Euch beschriebenen Stellen gefunden, ein paar zusätzliche auch. Aber es hat immer gereicht mit meinen 1,2 m Tiefgang, manchmal nur ganz knapp.
In Panneçot fehlen die roten Bojen, welche bei Eurer Fahrt das linke statt rechte Ufer markierten, eine hängt im Wehr.
Ich hoffe, Ihr schifft und trampelt weiterhin gesund und froh durch Holland und wünsche weiterhin viele schöne Erlebnisse! Fröhliche Grüsse Urs Baumgartner