Bericht 103, Juli/August 2014

Von Schiffen und Fischen

Die Mecklenburger Gross-Seenplatte ist ein grossartiges Fahrgebiet. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir nicht die Einzigen sind, welche dieses Wassersportrevier entdeckt haben.

Führerscheinfrei...

Führerscheinfrei…

Bis 15 Meter Bootslänge braucht es für Mietboote keinen Führerschein, eine (in der Theorie) dreistündige Einweisung reicht, und die zukünftigen Kapitäne erhalten einen sogenannten Charterschein. Damit haben wir keine Mühe, denn in den Niederlanden und in Belgien sind alle Motorboote bis 15 Meter Länge (sofern sie nicht über 20 km/h fahren können) führerscheinfrei – ohne jegliche Einweisung.

Persönlich empfehlen wir dennoch allen Bootsmietern, vor den Ferien in heimischen Gewässern ein paar Motorbootfahrstunden zu nehmen, um das Gefühl für das Verhalten eines Schiffes zu bekommen.

Wir jedenfalls vertäuen Kinette in einem sicheren Hafen, bevor der Mietbootsturm losbricht, übergeben unser Schiff der Obhut des Hafenmeisters und machen «Ferien» in der Schweiz. Sie lesen hier also keinen Fahrbericht, sondern – wie der Titel sagt – ein paar kommentierte Bilder von Schiffen und Fischen.

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Ist man mit dem Schiff unterwegs, wird es einem schon wegen der Vielfalt der Wassergefährte, denen man begegnet, nie langweilig. Seit uns vor Jahren auf dem Canal Saint Quentin in Nordfrankreich ein Citroën 2 CV entgegenkam, dessen Vorderradantrieb auf Schiffsschrauben umgebaut worden war, kann uns nichts mehr erschüttern.

Eine Wasserente

Eine Wasserente

Auch die abenteuerlichen Flosse, die an Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnern, bringen uns nicht aus der Fassung.

Tom Sawyer und Huckleberry Finn

Tom Sawyer und Huckleberry Finn

Aber gestaunt haben wir doch, als wir zum ersten Mal einen Wohnwagen auf dem Wasser erblickten.

Der marinisierte Wohnwagen

Der marinisierte Wohnwagen

Da konnte der schwimmende Camper nicht lange ausbleiben.

Ich bin auch ein Schiff

Ich bin auch ein Schiff

Und wo ein Wohnwagen und ein Camper schwimmen, kann auch ein Wohnmobil nicht weit sein.

Wir erfahren, dass man die leere, mit einem Aussenbordmotor versehene Schwimm-Plattform mieten kann, sein Gefährt darauf festzurrt und es dann auf grosse Fahrt geht.

Eine leere Wohnwagenplattform

Eine leere Wohnwagenplattform

Antrieb: Muskelkraft

Antrieb: Muskelkraft

Definitiv nicht nur die umweltfreundlichste, sondern auch die sportlichste Variante ist das Haus-Tretboot.

Wir sind ziemlich sicher, dass wir punkto Curiosa das ultimative Gefährt noch nicht gesehen haben. Wir bleiben dran!

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Als Erholung für Ihre Augen hier noch eine anständige, gaffelgetakelte Segelyacht mit Grosssegel, Fock und Klüversegel, welcher wir auf der Müritz begegneten.

Begegnung auf der Müritz

Begegnung auf der Müritz

Wer Christians niederländische Seglervergangenheit kennt, kann auch seine gelegentlichen sehnsüchtigen Blicke zu einem gepflegten Segelschiff verstehen!

Jung-Christian (links) beim Tjalk-Segeln auf dem Wattenmeer

Jung-Christian (links) beim Tjalk-Segeln auf dem Wattenmeer

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Damit können wir uns nach den Schiffen den Fischen zuwenden. Die mecklenburgische Seenplatte ist ausgesprochen fischreich, obwohl das Wasser sehr sauber und daher nährstoffarm ist und zwar so nährstoffarm, dass hier bei weitem weniger Zander gedeihen, als auf dem Teller landen. Denn auf jeder Speisekarte steht hier Zander – allerdings stammt er (was aber niemand an die grosse Glocke hängt) zu 99% aus Kasachstan…

Petri Heil in Plau am See bei der Schleuse(!)

Petri Heil in Plau am See bei der Schleuse(!)

Aber Hecht, Barsch, Aal, Wels, Karpfen, Schleie sowie zahlreiche Weißfische tummeln sich hier in ausreichender Menge. Ein beliebter Speisefisch, den man in allen möglichen Zubereitungen erhält, ist die Maräne. Nicht die Muräne, sondern die Maräne, die wir hierzulande Felchen nennen.

Süsswasserfisch-Aquarium im Müritzeum in Waren

Süsswasserfisch-Aquarium im Müritzeum in Waren

Die weitaus beliebteste Zubereitungsart ist das Räuchern. Frischen Räucherfisch erhält man rund um die Müritz nicht nur in den sogenannten Fischerhöfen, sondern auch an Verkaufsständen in Waren, Plau am See, Malchow usw. Man muss nur der Nase folgen!

Fischräucherofen im Fischerhof Vipperow

Fischräucherofen im Fischerhof Vipperow

Fischreusen im Fischerhof Vipperow

Fischreusen im Fischerhof Vipperow

Ein frisch gefangener Barsch wird präpariert

Ein frisch gefangener Barsch wird präpariert

Felche, Aal und Butterfisch – aus dem Räucherofen auf den Tisch

Felche, Aal und Butterfisch – aus dem Räucherofen auf den Tisch

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Jetzt stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wann wir selbst mit Fischen beginnen. Die Antwort ist schnell gegeben: Nie! Fische schuppen und ausnehmen ist irgendwie nicht unser Ding. Und warum sollen wir den Berufsfischern die Arbeit wegnehmen?

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