Leeuwarden – Harlingen – Leeuwarden – Dokkum – Lauwersmeer – Groningen – Delfzijl – Weener
(Van Harinxmakanal, Dokkumer Ee, Dokkumer Diep, Lauwersmeer, Reitdiep, Van Starkenborghkanal, Eemskanal, Dollart, Ems; 223 Kilometer; 4 Schleusen, 39 Dreh- und Hebebrücken)
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Enkel verändern das Leben. Auch das unsrige. Lebten wir früher mit kurzen Unterbrüchen das ganze Jahr auf dem Schiff (wofür es ja auch eingerichtet ist), so verbringen wir seit einigen Jahren die Wintermonate in der Schweiz. «Mama, wer sind die beiden alten Leutchen?» Das wollen wir nicht erleben, wenn wir unsere Enkel nach Jahr und Tag wiedersehen. Deshalb sind sie in den Wintermonaten häufig bei uns. Sie geniessen das und wir geniessen das auch. Vor unserem geistigen Auge sehen wir bereits das Chaos, das sie im Wohnzimmer unserer Schweizer Absteige anrichten werden – ein Chaos, in dem sie sich restlos wohlfühlen und das wir mit heiterer Gelassenheit betrachten.
Seither suchen wir uns jeweils einen passenden Winterliegeplatz, machen unser Schiff winterklar, packen die unerlässlichen Siebensachen ein, mieten ein Auto und fahren in die Schweiz. Damit legt sich jeweils über den Monat Oktober eine eigentümliche Melancholie – Abschied vom ungebundenen Leben, von den vielen neuen Bekanntschaften, dem Plätschern des Wassers, dem Rauschen des Schilfs, dem beinahe unmerklichen Schaukeln und den Sonnenkringeln an der Decke. Aber der stürmische Empfang durch unsere drei Enkel entschädigt uns jeweils reichlich.
Bevor wir von Leeuwarden aus ostwärts Richtung Ostfriesland fahren, machen wir nochmals einen Abstecher nach Harlingen. Von Leeuwarden aus sind das etwa 2½ Stunden Fahrt. Wir haben festgestellt, dass die Wasserlinie etwas zu tief angesetzt ist, sodass sich am Rumpf Bewuchs bilden konnte. Ferner war der Antislip-Belag der Gangborde zu fein, sodass man bei Regen keinen sicheren Stand hatte. Deshalb kommt Kinette nochmals für ein paar Tage aus dem Wasser.
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Nach vollbrachten Nachbesserungsarbeiten machen wir noch einmal einen kurzen Zwischenhalt in Leeuwarden. Wir wollen erstens den nicht nur schiefen, sondern auch krummen Turm besteigen, zweitens im Friesenmuseum die Ausstellung des Malers Sir Laurence Alma Tadema besuchen und drittens noch einmal im «Le Sandre» Fisch essen.
Die Geschichte des unvollendeten Kirchturms vom Leeuwarden könnte man mit «Hochmut kommt vor den Fall» überschreiben. Die Einwohner von Leeuwarden wollten unbedingt einen höheren Kirchturm als die Groninger. 1529 begannen die Bauarbeiten. Aber für den Bau hoher Gebäude auf dem weichen Untergrund hatte man damals weder die Technik noch das Wissen (Bei hohen Gebäuden werden die Pfähle heute bis zu sechzig Meter tief in den Boden gerammt!).
Jedenfalls begann sich der Leeuwardener Turm schon nach zehn Metern Bauhöhe bedenklich zu neigen. Der Baumeister ordnete an, Holzbalken zu unterlegen und weiter zu bauen. Die Neigung wurde immer stärker, der Turm war offensichtlich schief. Trotzig baute man auf dem schiefen Turm in der Vertikalen weiter, bis man die Aussichtslosigkeit des Unterfangens einsah. Deshalb ist der Oldehove-Turm nicht nur schief, sondern auch noch krumm.
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Im Leeuwardener Friesenmuseum wird eine grosse Ausstellung eines Malers gezeigt, der 1836 als Lourens Alma Tadema in Dronrijp, ganz in der Nähe von Leeuwarden geboren wurde, sich in Belgien zum Kunstmaler ausbilden liess und dann in London lebte. Dort wurde er als Sir Lawrence Alma-Tadema berühmt und reich. Nach seinem Tod 1912 geriet sein Werk in Vergessenheit und wurde vierzig Jahre lang völlig negiert. Nach 1960 wurde er wieder entdeckt und seit etwa zehn Jahren werden astronomische Summen für seine Bilder bezahlt. Persönlich haben wir diese Bilder eher als gefällige Bonbondosen-Malerei empfunden. Offen gestanden haben uns die mit dem Wasser spielenden Kinder auf dem Platz vor dem Friesenmuseum besser gefallen.
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Zwischen Leeuwarden und Dokkum liegen 23 Kilometer Wasserstrasse und neun bewegliche Brücken, die wir in drei Stunden gemächlicher Fahrt hinter uns bringen.
Dokkum, das auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblickt, ist mit rund 12’000 Einwohnern relativ übersichtlich. Zwei Windmühlen thronen auf den Wällen und in den schmalen Strassen findet man unzählige Geschäfte. Im Sommer ist hier viel los, aber jetzt in der Nachsaison geht es beschaulicher zu und her.
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Wir liegen zuerst an der Nordseite der Sûdersgracht, zwischen den beiden Windmühlen. Aber der Nordwestwind beschert uns reichlich Laub von den Bäumen, weshalb wir an die Südseite verholen. Hier ist nur ein einziges Schiff vertäut, die «ORCA». Wir kommen mit ihrem Eigner, dem 78-jährigen Wietse Jager aus Ulrum ins Gespräch und daraus wird eine jener Begegnungen, die dem Leben auf dem Wasser seine ganz besondere Würze geben.
Die «ORCA» ist das, was die Niederländer ein «fahrendes Monument» nennen, maritimes Erbgut, ein schwimmendes Museumsstück. Der Rumpf ist 130 Jahre alt, das Herz des Schiffs, der Schiffsdiesel, «erst» 61 Jahre.
Ob Christian den Motor sehen wolle? Ja natürlich, da muss man nie lange fragen und schon klettern die beiden Männer in den Maschinenraum.
Hier schlägt das Herz des Schiffs, ein Deutz MAH 320, Baujahr 1955. So, wie es im Maschinenraum aussieht, verbringt Wietse Jager viel Zeit mit Putzen und Polieren.
Für technisch Interessierte: Es handelt sich um einen liegenden Einzylinder Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverbrennung, einem Hubraum von 5.86 Litern(!) und einer Leistung von 28 PS. Gestartet wird der Motor mit Hilfseinspritzdüse und Zündlunte und zwar von Hand mit einer Kurbel.
Also, falls wir den Motor laufen sehen und hören wollten, setze er ihn gern in Gang. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen! Verglichen mit dem Starten unseres Schiffsdiesels, wo ein Drehen des Zündschlüssels genügt, ist das Starten dieses Motors ein richtiges Ritual. Mit geübten Griffen dreht Wietse Jager da an einem Rädchen, öffnet dort ein Ventil, setzt die Zündlunte ein, bringt dann das Schwungrad in die richtige Position und setzt es in Bewegung. Mit einem tiefen, langsamen tuck – tuck – tuck beginnen die beiden Schwungräder zu drehen – der Motor läuft! Christian hätte noch Stunden im Maschinenraum der «ORCA» verbringen können, aber irgendwann wollen wir ja auch wieder weiter fahren.
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Von Dokkum fahren wir auf dem Dokkumer Nieuwe Zijlen durch die Willem Loréschleuse aufs Dokkumerdiep hinaus zum Lauwersmeer.
Wir wollen uns zum Abschied von Friesland für die Nacht noch einen einsamen Marrekriteplatz suchen. Zudem frischt der Nordwest immer mehr auf, so dass wir ganz gerne an einem geschützten Ort festmachen.
Diesen finden wir an einer kleinen Insel im Nationalpark Lauwersmeer. Laut Informationstafel befinden wir uns hier im Vogelparadies. In dieser Gegend kann man Seeadler, Wanderfalken und Eisvögel beobachten, selbst Flamingos wurden schon gesichtet. Der Nordwest ist auflandig, treibt uns also in den kleinen Hafen. Wir müssen das Schiff nur parallel zum Ufer zu stellen, den Rest besorgt der Wind. Darüber, wie wir bei diesem kräftigen Nordwest am nächsten Morgen wieder ablegen können, machen wir uns jetzt noch keine Gedanken. Es wird schon gut kommen.
Den «einsamen Marrekriteplatz» können wir uns allerdings bald abschminken. Rod North und Anne Luard mit ihrer «VIATOR» sowie ein Klipper mit Chartergästen suchen ebenfalls Schutz vor dem kräftigen Nordwest.
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Es kommt dann auch tatsächlich gut am nächsten Morgen mit dem Ablegen, dank einer langen Bugspring, die wir beim Ablegen setzen.
Vorbei an schottischen Hochlandrindern, die hier frei leben, gelangen wir nach Zoutkamp. Dieser ehemalige Seehafen wirkt mit seinen bunten Häusern geradezu skandinavisch. Hier verlassen wir das Lauwersmeer, das seit seiner Eindeichung 1969 Süsswasser ist und fahren auf dem Reitdiep zum Van Starkenborghkanal.
Der Van Starkenborghkanal ist von der Berufsschifffahrt ziemlich stark befahren. Das kommt uns insofern entgegen, als die Brücken zügig bedient werden, sogar die ziemlich antiquiert wirkende Gerrit-Krol-Brücke, eine technisch aufwendige Drehbrücke kurz vor Groningen.
Die «Normalroute» für die Freizeitschifffahrt führt eigentlich durch Groningen hindurch, weil man dann die grosse Oosterschleuse umfahren kann. Aber wir wollen in den Oosterhafen, weshalb wir die kürzere Strecke wählen.
Vor uns fahren zwei grosse Frachtschiffe in die Schleuse ein, welche zusammen die gesamten 190 Meter Länge der Schleusenkammer beanspruchen. Der Schleusenwärter weist uns über Funk an, neben dem hinteren Frachtschiff, der «CORRADO», an der Backbord-Schleusenwand festzumachen. Haben wir da Platz? «Dat zal wel lukken», das wird schon gut gehen, meint der Schleusenwärter – und er hat recht.
Das sieht zwar von weitem eng aus, geht aber gut und während des Schleusens unterhalten sich die beiden Kapitäne über die beste Zeit für die Überfahrt über den Dollart.
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Nach dem Verlassen der Oosterschleuse geht es hart über Steuerbord zum Oosterhafen, wo wir gegenüber einem ehemaligen Speichergebäude am Schwimmsteg festmachen. Hinter uns liegt die hübsche Valk-Yacht «BERYL» des Winterthurer Ehepaars Odermatt.
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Groningen ist im Vergleich zu Leeuwarden noch lebendiger, quirliger, bunter. Dank der renommierten Universität Groningen ist es eine pulsierende Studentenstadt. Das Groninger Museum ist sowohl architektonisch von aussen und von innen als auch hinsichtlich seiner Ausstellungen ein absoluter Anrater.
Die Ausstellung «Nieuwe Wilde» über deutsche Expressionisten aus den 1980er Jahren ist faszinierend und ein anregender Kontrast zu der beschaulichen und etwas süsslichen Alma-Tadema Ausstellung in Leeuwarden.
Was wir in Groningen gar nie versäumen, ist neben dem Besuch des Groninger Museums ein Einkauf im Küchenutensilien-Geschäft «Kamphuis» an der Brugstraat 34, mitten in der Altstadt. Die beiden Inhaberinnen wissen alles – alles! – über Küchengeräte und das Küchengerät, das sie nicht haben, gibt es ziemlich sicher nicht oder wird gerade erfunden.
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Die Fahrt auf dem schnurgeraden Eemskanaal von Groningen nach Delfzijl ist so aufregend wie eingeschlafene Füsse und das gleiche gilt für den Ort Delfzijl, zu dem uns gar nichts einfällt, ausser dass der Jachthaven ’t Dok (Abel Tasman-Hafen) gute Liegemöglichkeiten bietet.
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Wir bleiben nur eine Nacht in Delfzijl und verholen am nächsten Morgen vor die Seeschleuse von Delfzijl, wo unser Lotse Bernhard für die Überfahrt nach Weener an Bord kommt. Der Dollart ist nicht nur Gezeitengewässer, sondern auch eine Seeschifffahrtstrasse, weshalb wir kein Risiko eingehen wollen.
So wie es uns der Skipper der «CORRADO» in der Oosterschleuse von Groningen empfohlen hat und uns auch unser Lotse rät, schleusen wir rund anderthalb Stunden nach Niedrigwasser durch die Seeschleuse, damit wir mit der Strömung die Ems hinauf nach Weener fahren können.
Die Strömung ist anfänglich nicht überwältigend, wir sind etwa 3–4 km/h schneller als normal.
Dann wird der Strom immer schneller und wir surfen richtiggehend unserem Ziel Weener entgegen.
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Dank der flotten Strömung legen wir die 56 Kilometer von Delfzijl nach Weener in knapp 3½ Stunden zurück. In Weener steht die Schleuse quer zur Strömung. Das heisst, dass man auf der Ems in der (starken) Strömung wenden muss, um dann gegen die Strömung und durch das Kehrwasser hindurch in die Schleuse einzufahren. Das Manöver ist ziemlich tricky und macht mit einem Schiff unserer Grösse viel Spass. Jedenfalls geht alles gut und wir legen am Wartesteg vor der Schleuse an. Hier müssen wir warten, bis der Wasserstand ein Schleusen erlaubt.
Wir fahren ein paar hundert Meter rückwärts durch den Alten Hafen bis zu unserem Winterliegeplatz, wo wir das Schiff vertäuen und winterklar machen. Das ist mit zwei Duschen und Toiletten, Schiffsdiesel, Generator, Waschmaschine, mehreren Seeventilen etc. jeweils mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Wenn man keine böse Überraschungen in der Frostperiode erleben will, muss man schon genau arbeiten. Glücklicherweise unterstützt uns dabei Daniël Heuvelman, unser holländischer «Mann für Alles».
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Damit geht ein pannen- und unfallfreies Fahrjahr zu Ende. Unser Schiff erhielt von Grund auf ein neues Farbsystem und das EU-Zertifikat wurde problemlos für weitere sieben Jahre verlängert. Eigentlich hatten wir daran gedacht, das Schiff anschliessend zum Verkauf auszuschreiben. Aber seit wir von Hafenmeistern, Schleusen- und Brückenwärtern sowie Passanten laufend Komplimente erhalten – «Sie haben aber ein aussergewöhnlich schönes Schiff!» – sind wir etwas unsicher geworden. Aber wiir haben schliesslich den ganzen Winter Zeit, darüber nachzudenken!
Wissen Sie noch, was wir vor unserem geistigen Auge sahen? Im Chaos glücklich spielende Enkelkinder? Es hat sich bewahrheitet!
Aus dem Logbuch:
- Leeuwarden. Leeuwarden verfügt an der Ostseite der Westerstadsgracht, der Nordseite der Zuiderstadsgracht und auf beiden Seiten der Noorderstadsgracht über insgesamt rund 300 Liegeplätze, allesamt mit Stromanschluss. Die Liegeplätze an der Westerstadsgracht dürfen nur mit Zustimmung des Hafenmeisters benützt werden, weil es der einzige feste Quai und der ‚braunen Flotte‘ (den grossen Segelschiffen) vorbehalten ist. Duschen und Toiletten im Duschengebäude am Ostufer der Westerstadsgracht. Dort wird an einem Automat (nur mit Kreditkarte!) das Liegegeld bezahlt und es kann eine Wertkarte für Strom und Wasser bezogen werden. Leeuwarden wird 2018 UNESCO-Kulturhauptstadt sein. Sehr schöne Altstadt, verführerische Einkaufsgassen. Empfehlenswert: Rundfahrt mit Elektrobooten. Alle Einkaufsmöglichkeiten in den üblichen Supermärkten. Gastrotipp: Zum Fischessen ins «Le Sandre».
- Dokkum. In der Hochsaison begehrtes Ziel und entsprechend überbelegt. Verschiedene Liegemöglichkeiten an der Sûdersgracht und in den Stadtgrachten. Kostenpflichtige Stromanschlüsse. Wasseranschlüsse mit freiwilligem Beitrag. Sehenswerte Altstadt. Alle Einkaufsmöglichkeiten.
- Groningen. Verschiedene Liegemöglichkeiten, auch für grössere Schiffe (wir lagen im Oosterhaven). Alle kostenpflichtig und mit Stromanschluss. Teilweise Möglichkeit, Wasser zu tanken. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Das Groninger Museum ist ein Muss. Alle Einkaufsmöglichkeiten. Unzählige Kneipen und Restaurants. Gastrotipp: Zum Apéro ins «Drie Gezusters».
- Delfzijl. Binnen-Yachthafen ‚t Dok am Oude Eemskanaal. Gepflegter, von den Vereinsmitgliedern betriebener Yachthafen. Wasser und Strom. Kostenpflichtig. Einkaufsmöglichkeiten. Sehenswürdigkeiten: Muzeeaquarium (Meeresaquarien).
- Weener. Moderner Sportboothafen mit allen notwendigen Einrichtungen sowie Alter Hafen für Traditionsschiffe. Kostenpflichtig. Das Gebiet ist strukturarm und das merkt man dem Städtchen auch an. Dennoch sind alle Einkaufsmöglichkeiten vorhanden, auch die üblichen Supermärkte. Ostfriesisch deftig isst man im «Am Rathaus». . Einkaufstipp: Die in Gläsern nach Grossmutters Art eingemachten Fleischkonserven des Metzgers Leggedör.
Liebe Hubers
Unsere zufällige Begegnung in Groningen hat uns sehr gefreut.
Hoffe Sie sind mit Ihrer Kinette gut am Winterlagerplatz angekommen. Unsere Beryl ist mittlerweile bereits winterfest in der Bootshalle in Leeuwarden eingestellt und wir in die Schweiz zurückgekehrt.
Vielleicht treffen sich unsere Wege wieder einmal in den nächsten Jahren.
Freundliche Grüsse
Marcel Odermatt
Liebe Charlotte, lieber Christian
Heute hab‘ ich mal ausführlich Zeit gehabt, anhand eurer Homepage euer Jahr 2016 Revue passieren zu lassen – wie immer sehr akribisch und nautisch interessant geschildert. Macht schon Freude, zu sehen, wie ihr eurer Kinette Sorge trägt und die nördlichen Reviere erkundet habt. Fast ein bisschen Neid kommt auf, dass wir es bislang noch nicht geschafft haben, in der wärmeren Jahreszeit Friesland erfahren zu dürfen… Aber das haben wir ja selber so gewählt durch unser Engagement hier im Schleusenhaus der Schleuse 34S «Le Banet» am Canal de Bourgogne.
Euch eine gute Winterzeit im Züribiet und herzliche Grüsse aus dem Burgund
Urs & Doris
Urs Gysin & Doris Mosimann
La34S. Ecluse du Banet
Chemin de Champagne
21410 Gissey-sur-Ouche
info@la34s.fr
http://www.la34s.fr
Hallo Charlotte, hallo Christian.
Tja, irgendwie war in 2016 der Wurm drin, dass wir uns nicht begegnet sind. Entweder wart Ihr zu lange an der Werft oder es lag an unserem verspäteten Start im April. Aber seid beruhigt, selbst mit Berufskollegen bzw. -freunden geht es uns ähnlich. Wir arbeiten schon mal daran, dass es dieses Jahr mit einem Treffen etwas werden könnte, dies Jahr starten wir schon im Januar. Jetzt gerade. Wir liegen bei fetten Minusgraden in Eberswalde (weit im Osten) und laden morgen früh Getreide. Damit geht es dann aber ganz schnell nach Holland, in der Hoffnung, dass es dort etwas wärmer ist.
Weener kennen wir. Netter Ort – in der Sommerzeit. Auch im Winter??? Na jedenfalls liegt Ihr dort nicht alleine. Der Ort wird wohl gern als Winterquartier genutzt.
Hamburg, Mölln, Lübeck, schöne Gegend und auch unser Fahrgebiet. Die Chancen auf ein Wiedersehen stehen gut!
Wir hoffen, Ihr seid bei bester Gesundheit, das soll auch in 2017 so sein. Wir wünschen Euch für das neue Jahr viele schöne neue Eindrücke und Erlebnisse, bei allem was Ihr unternehmt immer Glück und Freude.
Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Euch
beste Grüße von unterwegs
Dagmar und Willi
M/S Therese
http://www.westphal-schiffahrt.de
Ihr liebe Ki-netten, auch hier, in Zwartsluis ist der Winter und die Ruhe eingekehrt. Einige Tage mit kräftigen Minus-Temperaturen haben unsere Warmluftheizungen aus Russland getestet. Kein Problem, die sind heftigere Kälte gewöhnt. Mit unseren 8 Kw/h Kapazität mussten sie bisher nie auf Vollast getrieben werden. – Zwischendurch plagte auch Ruth das Heimweh und sie vermisste ihre Enkeltochter sehr. Deshalb war ein Aufenthalt über’s Neujahr mehr als hinfällig. Das wird länger je mehr deutlicher. Nun sind wir bald exakt 3 Jahre auf der Escape. Kein Vergleich zu Euren Aufenthalten auf der Kinette. Aber doch, es sind 3 Jahre geworden. Wie es weiter geht steht in den Sternen. Einerseits machen sich meine grauen Zellen im Hirn wieder bemerkbar und möchten wieder mal Nahrung und weniger nur physische Herausforderungen. Auch mein Seglerherz begann in der letzten Zeit wieder zu schlagen. MOBO fahren hat schon seine Reize. Wir wären aber mit einem Kiel von 2 m Tiefgang auch nie dorthin gekommen wo wir so wunderschöne Erlebnisse hatten. Aber Ruth mag es nicht mehr so gut ertragen, wenn uns die alten Staphorsterfrauen mit ihren Fietsen auf den Treidelpfaden überholen. Nun wir werden sehen was uns die Zukunft vorbereitet hat. Es ist noch „geheim“. Wir wünschen Euch an Land ruhige, erholsame Zeit, viel Freude mit den Enkelkindern und Familien. Aber die Lichtkringel vom Wasser reflektiert, die habt Ihr in Pfäffikon halt doch nicht. Liebe Grüsse, die Escapler
Liebe Escapler
Wir können Ruths „Enkelkinderheimweh“ und Thomas‘ „Reissen“ nach intellektueller Herausforderung sehr gut nachvollziehen. Wir haben uns jeweils damit geholfen, dass wir wieder irgend einen neuen Schein erwarben (Vaarbewijs, Elbe-Streckenpatent etc.). Aber wenn wir von „Seglerherz“ lesen, dann würden wir beinahe wetten, dass Ihr in absehbarer Zeit auf dem Wattenmeer mit einem Plattbodensegler anzutreffen seid – oder so ähnlich…
Herzlichst die Kinette-Crew
Upps lieber Christian, diesmal liegst Du etwas falsch. Es wird eine seegängige Yacht werden. Nicht für „Rund rum“ diese Träume sind längst ausgeträumt und auch nicht mehr das, was sie Mal waren. Aber Nord- und Ostsee, sowie Atlantik und Mittelmeer wollen die nächsten Ziele sein. – Wir kennen so wenig von z.b. Sizilien, Malta, den Inseln in der Griechischen und Türkischen See. Keine Ahnung von der Algarve und hoch bis zur Côte Bleu. Das reizt uns und vor allem; Wärme, Sonne, Wind und Salzwasser zum darauf segeln, aber auch zum Baden und Ankern in traumhaften Buchten (einen kleinen Geschmack davon erhielten wir in der Region Marseille). So schön wie Holland ist, so spannend wie die Kanäle und natürlichen Fliessgewässer zu erleben waren, wir haben es genüsslich ausgekostet. Aber es ersetzt und das was noch vor uns liegen mag, nicht.
So schauen wir mal. Es wird schon kommen wie es kommen mag. Lb Gruss, noch aus Zwartsluis.
PS: Die Hompepage is aktualisiert und wird auch in Zukunft weiter gepflegt werden. Garantiert!
Hallo Charlotte, hallo Christian
Wir sind per Zufall auf eure Homepage gestossen und haben uns sehr daran erfreut. Wir sind selbst seit gut drei Jahren auf unserer Plan B unterwegs und wohnen das ganze Jahr darauf. In ein paar Wochen machen wir uns auf aus Tholen im Süden Hollands über Belgien in Richtung Frankreich. Da werden wir eure Berichte dazu dann noch genauer studieren!
Unser Boot ist heisst Plan B, weil es genau das für uns ist – eine Alternative zum Leben an einem festen Ort auf dem Land, in unserem Fall war das während Jahrzehnten Zürich. Warum ich aber eigentlich schreibe: unser Boot ist nur gerade 10 Meter lang, und das reicht zum guten Leben auf dem Wasser – als Hinweis für alle eure Leser, die gerne möchten, aber es sich nicht leisten können, oder sich nicht getrauen, oder aus irgend einem anderen Grund gerne auf kleinem Fuss auf dem Wasser leben.
Herzliche Grüsse, vielleicht treffen wir uns ja irgendwann mal
Aila und Roy
Liebe Charlotte, lieber Christian,
Im Frühsommer 2008 hatte ich den Entschluss gefasst, ohne Umschweif meinen Besuch auf der „Kinette“, welche sich damals gerade auf dem Canal de Bourgogne befand, anzukünden. Eure Antwort liess nicht lange auf sich warten: „Die Brücke von Ancy-le-Franc wäre geeignet als Treffpunkt“.
Ich meine mich zu erinnern, dass nur einen Tag vor Ankunft von Agnes und mir, wegen eines Fehlers bei der Schleusenbedienung, der Wasserstand des Kanals abgesunken war. Dies hatte zur Folge, dass die am Ufer vertäute „Kinette“ während einer bestimmten Zeit Schräglage aufwies (siehe auch Bericht 42 von 2008).
Hoffentlich gerade noch rechtzeitig vor Eurer Abreise nach Ostfriesland – nicht ohne Wehmut – möchten wir Euch eine gute und wieder interessante Zeit im Sommerhalbjahr 2017 auf der „Kinette“ wünschen.
Viel Spass !
Agnes und André Dubs