Weener – Oldenburg – Bremen – Minden – Hannover – Wolfsburg – Lübeck – Hamburg – Weener
(Norddeutschland; 1’183 Kilometer; 50 Schleusen, 2 Hebewerke, 2 Hubbrücken)
Hinter den trockenen Zahlen von 1’183 Kilometern, 50 Schleusen, 2 Hebewerken und 2 Hubbrücken verbirgt sich eine unvergessliche Fahrsaison. Unser Sohn und unsere Tochter haben sich je mit Familie und je für eine Woche Ferien angemeldet. Und wie jedes Jahr werden uns Christina, Kuno und Lara Müller für eine Woche begleiten. Ferner ist Lions-Freund Jörg Nagel unserer Einladung gefolgt, in Lübeck drei Tage an Bord zu verbringen. Logistik und Planung müssen wir um unser Vorhaben herum bauen, die drei Hansestädte Bremen, Lübeck und Hamburg anzufahren.
Das bedeutet, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem mit Flugzeug oder Bahn erreichbaren Ort sein müssen und rund eine Woche später an einem anderen Ort, der dieselben Bedingungen erfüllt.
Wir wählen Hannover (ICE), Wolfsburg (ICE), Lübeck (ICE sowie Nähe zu Flughafen Hamburg) und Hamburg (ICE sowie Flughafen) als Fixpunkte.
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In Oldenburg selbst ist der Stadthafen ein einzige Baustelle. Wir finden einen Ausweichliegeplatz bei «Yachtcharter Nordwest», am Küstenkanal, zehn Radminuten vor Oldenburg. Inhaber Helmut Lucka ist im Hauptberuf Lotse in Bremerhaven und das sollte uns noch zugute kommen.
Oldenburg ist nur schon wegen seiner Altstadt, der grössten Fussgängerzone Deutschlands, einen ausgiebigen Aufenthalt wert.
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Von Oldenburg nach Bremen fährt man auf der Hunte und der Unterweser, beides Tidengewässer. Bei ablaufendem Wasser auf der Hunte nach Elsfleth, so kalkuliert, dass dort genau dann die Tide kentert und hernach auf der Unterweser mit der Flut nach Bremen. Dank dem bereits erwähnten Helmut Lucka erhalten wir im grosszügigen Europahafen den ehemaligen Liegeplatz der «Alexander von Humboldt» und können dort einen ganzen Monat bleiben.
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Wer in seinem eigenen (komfortablen) Schiff wohnt, kann es sich leisten, auch mal einen ganzen Monat in einer Stadt zu bleiben. In den eigenen vier Wänden zu wohnen, nie Koffer packen zu müssen und weiter zu ziehen, wenn man glaubt, alles gesehen zu haben, ist ein Privileg, welches nur ein Schiff bietet. Wohnmobile können auf dieser Komfortstufe schlicht nicht mithalten. Vom entschleunigten Leben auf dem Schiff wollen wir gar nicht reden!
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Die Mittelweser von Bremen nach Minden ist schlicht und einfach schön. Damit ist eigentlich alles gesagt. Ausser, dass auch die Städte, die wir anfahren, Verden an der Aller und Nienburg, ebenfalls reizvoll sind. Verden ist schon bald kitschig, so herausgeputzt ist es. Das Handwerk der Hannoveraner Pferdezucht scheint goldenen Boden zu haben!
Anzumerken bleibt nur, dass drei Wochen später, wie der Himmel drei Tage lang alle Schleusen öffnet, die Fahrt auf der Weser zu Berg mühsam, auf der Aller grenzwertig geworden wäre.
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In Minden kann man mit einem Schiff von der Länge des unsrigen ohne zeitliche Beschränkung an den Liegeplätzen der Berufsschifffahrt liegen. Das entbehrt zwar ziemlich der Romantik, aber Minden entschädigt mit zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten mit dem Rad, etwa der Oberweser entlang nach Porta Westfalica oder bis Bad Oeynhausen sowie mit der Museumsbahn nach Südhemmern. Darüber hinaus bietet Minden alle Einkaufsmöglichkeiten.
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Die Fahrt von Minden nach Hannover ist unspektakulär, sieht man einmal von der Kanalbrücke über die Weser ab. Die Grossschleusen Anderten und Sülfeld passieren wir ohne nennenswerte Wartezeiten.
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Hannover ist Grossstadt und Hauptstadt des Bundeslandes Niedersachsen. Obwohl Hannover am Mittellandkanal liegt, ist die Anbindung an die Schifffahrt, sei es Berufs- oder Freizeitschifffahrt, nahezu inexistent. Wir liegen im Yachthafen Hannover, der ehemaligen Arminius-Werft, an einem der wenigen Plätze für grössere Schiffe.
Zwei Sehenswürdigkeiten würden wir in Hannover in jedem Fall besuchen: Die Herrenhäuser Gärten, welche zu den bedeutendsten Barockgärten in ganz Europa gehören sowie den Hannoveraner Zoo.
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In Hannover kommen Sohn, Schwiegertochter und Enkel an Bord und am Tag nach dem Zoobesuch beginnt es zu regnen. Es regnet einen Tag, es regnet zwei Tage und es regnet drei Tage. Und es ist nicht einfach Regen, nein, es giesst wie aus Kübeln, es schüttet – drei Tage lang ununterbrochen. Flüsse treten über die Ufer, Innenstädte werden überschwemmt, Keller laufen voll. In jenen Tagen fahren wir von Hannover (wo die Leine Hochwasser führt) nach Wolfsburg, auf dem Mittellandkanal also und damit unbehelligt vom Hochwasser.
Wir kommen uns vor wie in der Arche Noah – falls sie es dort auch so gemütlich, trocken und warm hatten!
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In Wolfsburg verlässt uns unser Sohn mit Familie, eine gute Woche später wird unsere Tochter mit Familie an Bord kommen. Während wir in Wolfsburg auf diese nächste familiäre Invasion warten, nehmen uns Dagmar und Willi Westphal, die mit dem Frachtschiff M.S. Therese von Berlin herkommen, auf ihrer Fahrt zur 13 Kilometer entfernten Liegestelle Edesbüttel mit, wo sich die erweiterte Familie Westphal zur Grillparty trifft.
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Wenige Tage später trifft unsere Tochter mit ihren beiden Kindern (3½ und 6½) in Wolfsburg ein und kommt an Bord. Nach dem obligaten Tag im «Phaeno» fahren wir ein Stück weit auf dem Mittellandkanal bis zum mittlerweile bekannten Edesbütteler Dreieck, biegen dort über Steuerbord in den Elbe-Seitenkanal ein und dann ein paar Kilometer die Elbe zu Berg, bis wir ab Lauenburg auf dem Elbe-Lübeck-Kanal nach Lübeck fahren.
Dort könnten wir hinter der historischen Drehbrücke im Museumshafen liegen. Könnten wir – aber dort findet irgendein Bierzelt-Event statt, mit Musik und Rambazamba bis spät in die Nacht. Nicht unser Ding. Wir bleiben deshalb im Vorhafen zum Museumshafen liegen, vor dem historischen Schuppen 6. Hier haben wir drei Wochen lang keine Wasserzapfstelle und wegen des Schuppens keinen TV-Empfang. Beim ersten wissen wir uns zu helfen und das zweite geniessen wir.
Lübeck ist, nach Bremen, die zweite Hansestadt auf unserer Reise. Wir wollen sie nicht miteinander vergleichen. Aber selbst nach drei Wochen Aufenthalt behaupten wir nicht, wir hätten alles gesehen, was man sehen könnte. Die «have to see»-Orte sind das Buddenbrook-Haus, das Hansemuseum, das Holstentor, die Kirche St. Petri, der Dom, das Heiligen-Geist-Hospital und viele weitere. Die nach den britischen Flächenbombardementen von 1942 – nach heutigem Recht ein Kriegsverbrechen – erhaltenen Teile des mittelalterlichen Stadtkerns auf der Altstadtinsel sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.
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Nach drei Wochen in Lübeck kommen unsere Freunde Christina und Kuno Müller mit Tochter Lara an Bord und gemeinsam fahren wir nach Hamburg. Die Fahrt auf der Elbe zu Tal haben wir in Bericht 145 ausführlich geschildert, das brauchen wir hier nicht zu wiederholen. Nur eins: Es war echt geil!
In Hamburg könnte man im City Sportboothafen liegen. Entschieden standesgemässer ist natürlich der Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen, bei dessen Hafenmeister wir uns zeitig, nämlich fünf Monate vor der geplanten Ankunft, nach einem Liegeplatz erkundigt haben.
Dass wir mit dem zugesagten Liegeplatz das grosse Los gezogen haben, wird uns klar, wie wir in den Sandtorhafen einlaufen. Wir liegen nämlich ganz vorne am Hafenponton, Auge in Auge mit der Elbphilharmonie.
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In Hamburg hätten wir noch viel länger bleiben wollen. Wer mit dem Schiffs-Virus infiziert ist, muss sich hier einfach wohl fühlen. Aber zuhause ist ein vierter Enkel angekündigt, da sind die Grosseltern gefragt. Sonst hätten wir die 527 Kilometer von Hamburg ins ostfriesische Winterquartier sicher nicht in netto sieben Fahrtagen zurückgelegt. Aber Schiff fahren ist immer schön, getreu nach dem Motto «The worst day cruising is better than the best day working». Wer es auch genossen hat, war der Schiffsdiesel, der stundenlang zufrieden vor sich hin stampfen durfte.
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Vor Herbrum, bei der Abzweigung des Küstenkanals, schliesst sich der Kreis unserer Reise.
Am späten Nachmittag des folgenden Tages können wir die Seeschleuse von Herbrum passieren. In Herbrum endet der Dortmund-Ems-Kanal und es beginnt die Tidenems. In der hereinbrechenden Dämmerung fahren wir mit ablaufendem Wasser zu Tal, passieren beim letzten Büchsenlicht die immer noch nicht wiederaufgebaute Friesenbrücke, wenden und fahren gegen die Strömung in die Kammerschleuse mit ihren doppelten Stemmtorpaaren ein.
Ein tiefes Gefühl von Glück und Zufriedenheit erfüllt uns, wie wir im Alten Hafen Weener festmachen. Wir haben in dieser Fahrsaison alle Ziele angefahren, die wir anfahren wollten, wir hatten sowohl in Bremen als auch in Lübeck und Hamburg wunderbare Liegeplätze, unsere mitfahrenden Familienmitglieder und Freunde erlebten entspannende Ferien – und das alles ohne den geringsten Zwischenfall oder gar Panne.
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«Warum um Himmels willen wollt Ihr eigentlich Euer europaweit bekanntes Schiff verkaufen?» sind wir mehrmals gefragt worden. Nach dieser Saison fragen wir uns das auch. Die Antwort ist einfach: Die mittlerweile vier Enkel. Aber es wird uns schwer, sehr schwer fallen!
Aus dem Logbuch:
- Weener. Moderner Sportboothafen mit allen notwendigen Einrichtungen sowie Alter Hafen für Traditionsschiffe. Kostenpflichtig. Das Gebiet ist strukturarm und das merkt man dem Städtchen auch an. Dennoch sind alle Einkaufsmöglichkeiten vorhanden (Grosser EDEKA, Combi sowie Baumarkt Holz+Bau). Jeweils am Donnerstag Fischverkäufer vor dem EDEKA. Heimatmuseum, Orgelmuseum. Grosses Freibad (offen von Mitte April bis Mitte September) mit beheiztem Schwimmbecken, Riesenrutschbahn und Dampfsauna. Busverbindungen in alle Richtungen, Bahnverbindung nach Groningen. Einkaufstipp: Die in Gläsern nach Grossmutters Art eingemachten Fleischkonserven des Metzgers Leggedör.
- Herbrum. Anleger des Ems Yachtclubs Lingen in einem Altarm der Ems bei DEK km 211. Strom und Wasser. Kostenpflichtig. Sehr ruhig und idyllisch. Hier sind schon Robben beobachtet worden, die vom Dollart her durch die Schleuse Herbrum «schleusten».
- Oldenburg (Wardenburg). Liegeplatz der «Yachtcharter Nordwest». Strom und Wasser werden pauschal abgerechnet. Sanitäre Anlage, Waschen und Trocknen. In Wardenburg selbst EDEKA, Bäcker, Fleischer. Gastronomie: Restaurant «Wöbken, Hundsmühler Krug» mit Anlegestelle für Schiffe. Alle Einkaufsmöglichkeiten in Oldenburg, zehn Fahrradminuten entfernt oder mit Bus.
- Bremen. Europahafen. Kostenpflichtig (Euro 1.20/m). Strom und Wasser werden nach Verbrauch abgerechnet. Sanitäre Anlagen, Waschen und Trocknen. Aldi fussläufig. Fünf Fussminuten zu Bus- und Strassenbahnhaltestellen. Drei Haltestellen bis zum Zentrum oder der Weser entlang mit dem Fahrrad. Im Zentrum alle Einkaufsmöglichkeiten. Kein Strassenverkehr. Tag und Nacht ruhiger Hafen.
- Auf der Mittelweser gibt es wohl einige Yachthäfen für Motoryachten. Liegeplätze für grössere Schiffe gibt es praktisch nicht. Man kann mit Zustimmung des Schleusenwärters im Unter- oder Oberwasser einer Schleuse übernachten. Alternativ kann man in den idyllischen Altarmen der Weser, jeweils vor dem Schleusenkanal, vor Anker gehen.
- Minden. Liegeplätze für Kleinfahrzeuge gegenüber der Schachtschleuse MLK km 102.4 S-Ufer (gratis, ohne Einrichtungen) und bei einigen Liegestellen der Berufsschifffahrt. Sportboothafen des Mindener Yacht-Clubs MLK km 97.0 N-Ufer. Alle üblichen Einrichtungen. Minden bietet alle Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten einer grösseren Stadt.
- Haste. MLK km 138. Liegeplatz für die Berufsschifffahrt mit Liegestelle für Kleinfahrzeuge. Keine Einrichtungen. In Haste «Netto» mit EDEKA-Produkten, Strassentankstelle.
- Lohnde. MLK km 148.5. Liegeplatz für Berufsschifffahrt und Kleinfahrzeuge. Keine Einrichtungen. Nähe zum Bunkerboot Firma DVS (vormals Arnemann). Roter und weisser Diesel, Trinkwasser. In Lohnde EDEKA.
- Hannover. Yachthafen Hannover. Gastliegeplätze, davon ein langer an der Ostkade. Kostenpflichtig. Strom, Wasser, Dusche, Toiletten, Waschmaschine, Dieseltankstelle (meist günstiger als Arnemann in Lohnde!), Fäkalienabsaug-Anlage. «Schifftaurant» mit gepflegter Küche. Bus und Strassenbahn in der Nähe. Die üblichen Lebensmittelgeschäfte in näherer Umgebung.
Falls Sie Ihre Feuerlöscher wieder mal prüfen lassen müssen: Sven Homeier (Mobil 0172-54 59 208) kommt zum Hafen und ist absolut seriös.
Liegestelle Edesbüttel. Lange Kade für die Berufsschifffahrt mit einigen Stromzapfstellen (Wertkarte). Hinter der Böschung Freibad. Einkaufsmöglichkeiten sind uns nicht bekannt. - Wolfsburg. Wolfsburg verfügt über einen Yachthafen an der Nordseite des Mittellandkanals sowie eine Schiffsliegestelle für Schiffe über 20 m an der Südseite des MLK beim Bahnhof (Direkte Züge nach Berlin, Amsterdam und Bern). Am Westende der Kade Liegeplätze für etwa drei Yachten. An der langen Kade Stromzapfstellen (Wertkarte). In Wolfsburg selbst alle Einkaufsmöglichkeiten. Gastronomisch können wir nichts empfehlen. Liebhaber von Döner-, Thai- und China-Fast-Food kommen hingegen voll auf ihre Rechnung.
- Rühen. Lange Liegestelle mit mehreren Stromsäulen (Wertkarte) und einer Wasserzapfstelle (Wertkarte). Am Ostende der Kade, beim Restaurant, Liegeplätze für Kleinfahrzeuge (ohne Stromsäule). Restaurant «Jorgos am Kanal» (Dienstags geschlossen). Wir haben dort gut gegessen.
- Liegestelle Edesbüttel. Lange Kade für die Berufsschifffahrt mit einigen Stromzapfstellen (Wertkarte). Hinter der Böschung Freibad. Einkaufsmöglichkeiten sind uns nicht bekannt.
- Wittingen. Yachthafen der Wittinger Sporthafengemeinschaft. Gästeliegeplätze mit Strom und Wasser. Grosszügige Sanitäranlagen. Waschmaschine und Trockner. Einfaches Restaurant mit deftiger Regionalkost (Sauerfleisch mit Bratkartoffeln). Kinderspielplatz.
- Bad Bevensen. Lange Kade für die Berufsschifffahrt mit einigen Stromzapfstellen (Wertkarte). Daran anschliessend Liegeplätze für einige wenige Kleinfahrzeuge. Dahinter Liegeplätze für Sportboote, allerdings ohne Einrichtungen. Bad Bevensen ist anerkannter Kurort und bietet unter anderem ein Sole-Thermalbad mit mehreren Becken bis zu 34° C Wassertemperatur im Freien und in der Halle. In Gehdistanz von den Liegeplätzen ein EDEKA.
- Mölln. Liegeplätze für Motoryachten beim WSV Mölln im Ziegelsee. Hübsches Städtchen, bekannt von der Till-Eulenspiegel-Geschichte. Die üblichen Einkaufsmöglichkeiten.
- Lübeck. Die alte Hansestadt ist eine der schönsten Städte Norddeutschlands. Liegemöglichkeiten in mehreren Yachthäfen. Neu für Motor- und Segelyachten ist der Hansahafen an der Untertrave. Für Traditionsschiffe Liegemöglichkeit im Museumshafen vor oder hinter der historischen Drehbrücke. Alle Einkaufsmöglichkeiten einer Stadt. Angaben zu kulturellen und sonstigen Sehenswürdigkeiten finden sich in den üblichen Reiseführern. Dennoch zwei Tipps. Kulturtipp: Das Hansemuseum an der Untertrave ist ausstellungsdidaktisch gesehen das modernste und bestgemachte Museum, das wir kennen. Gastrotipp: «Schiffergesellschaft», älteste Gaststätte Lübecks. Obwohl wir bei Traditions-Gaststätten, die über eine jahrhundertealte Vergangenheit und eine entsprechende Inneneinrichtung verfügen, vorsichtig geworden sind, weil man ja auch noch anständig essen und trinken möchte: Die «Schiffergesellschaft» ist hervorragend geführt.
- Hamburg. Sportboote pflegen im City Sporthafen neben den St. Pauli Landungsbrücken (beim Feuerschiff) zu liegen. Strom, Wasser und Sanitäranlagen. Wegen des ununterbrochenen Verkehrs von (zu) schnell fahrenden Hafenfähren und Rundfahrt-Barkassen ist der Sporthafen eine sehr (sehr!) schaukelige Angelegenheit. Eine ruhigere Ausweichmöglichkeit, aber etwas vom Stadtzentrum entfernt, sind die Yachthäfen in der Dove Elbe, einem Seitenarm der Norderelbe. Als Traditionsschiff konnte Kinette im Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen liegen. Betrieben wird dieser Hafen von ehrenamtlichen Hafenmeistern der Stiftung Hamburg Maritim. Einkaufsmöglichkeiten sind Supermärkte in der Nähe der erwähnten Häfen. Alles Wissenswerte über Hamburg findet man in den einschlägigen Reiseführern. Wir haben besucht: Maritimes Museum (beinahe unübersehbare Sammlung von Tausenden wunderschöner Schiffsmodelle aus allen Epochen sowie von allem, was mit See und Seefahrt zu tun hat); Das Museumsschiff Cap San Diego an der Überseebrücke; Miniatur-Wunderland (die weltweit grösste Modelleisenbahn-Anlage im H0-Massstab mit naturgetreu nachgebauten Regionen samt Modelleisenbahnen, rollendem Strassenverkehr sowie startenden und landenden Flugzeugen); Ernst Barlach-Museum und Jenisch-Haus mit eindrücklichen, sehr schön kuratierten Ausstellungen; das Musical Aladdin im Stage Theater Neue Flora, stellvertretend für eines der zahlreichen in Hamburg aufgeführten Musicals. Gastrotipp: Die Alt Helgoländer Fischerstube am Fischmarkt 4a-c, erreichbar mit der Passagierfähre 62 Haltestelle Fischmarkt. Wir waren zweimal dort, beide Male war das Essen hervorragend und der Service sehr herzlich. Unbedingt reservieren!
- Altenrheine. Kleiner Hafen im Oberwasser der dritten Schleuse des Dortmund-Ems-Kanals. «Nur für Kleinfahrzeuge». Da wir ausserhalb der Saison hier lagen, haben wir das grosszügig übersehen. Keine Einrichtungen. Die Stromzapfsäule ist ausser Betrieb.
- Haren. Endpunkt (resp. Beginn) des Haren-Rütenbrock-Kanals. Liegemöglichkeit entweder am 60 m langen Steg am li. Ufer vor Schleuse I (keine Einrichtungen, Liegegeld für unsere Länge € 16) oder im neuen Emspark-Yachthafen an der Ems. Im Liegegeld sind Strom (16 Ampère!) und Wasser inbegriffen. Moderner Yachthafen mit Waschmaschine, Trockner und Dusche, aber kein WiFi. In Haren alle Einkaufsmöglichkeiten. Markt am Freitag. Sehenswert: Schifffahrtsmuseum. Gastrotipp: «Steakhouse» beim Dom. Sehr gut besucht, unbedingt reservieren.
- Herbrum. Anleger des Ems Yachtclubs Lingen in einem Altarm der Ems bei DEK km 211. Strom und Wasser. Kostenpflichtig. Sehr ruhig und idyllisch. Hier sind schon Robben beobachtet worden, die vom Dollart her durch die Schleuse Herbrum «schleusten».
- Weener. Moderner Sportboothafen mit allen notwendigen Einrichtungen sowie Alter Hafen für Traditionsschiffe. Kostenpflichtig. Das Gebiet ist strukturarm und das merkt man dem Städtchen auch an. Dennoch sind alle Einkaufsmöglichkeiten vorhanden (Grosser EDEKA, Combi sowie Baumarkt Holz+Bau). Jeweils am Donnerstag Fischverkäufer vor dem EDEKA. Heimatmuseum, Orgelmuseum. Grosses Freibad (offen von Mitte April bis Mitte September) mit beheiztem Schwimmbecken, Riesenrutschbahn und Dampfsauna. Busverbindungen in alle Richtungen, Bahnverbindung nach Groningen. Einkaufstipp: Die in Gläsern nach Grossmutters Art eingemachten Fleischkonserven des Metzgers Leggedör.
Auch diesen, die Saison abschliessenden Bericht habe ich gerade wieder „verschlungen“. Es wurden viele Erinnerungen an eigene Erfahrungen wach, danke dafür!
Alles Gute und beste Grüße
Klaus Pajunk
einer aus der Hafenmeistercrew des Traditionsschiffhafen in Hamburg